Prelaunch - Inside ESA’s Hidden Worlds
Wenn von Raumfahrt die Rede ist, denken viele an Raketenstarts und ferne Planeten. Doch ein Großteil der Arbeit, die die Raumfahrt überhaupt erst möglich macht, geschieht am Boden - leise, präzise und fernab der Öffentlichkeit. Im Zentrum der Aktivitäten der Europäischen Weltraumorganisation (ESA, European Space Agency) stehen ihre Forschungs- und Koordinationszentren: Orte, an denen Missionen geplant, Technologien entwickelt und Daten aus dem All ausgewertet werden.
Dieses Projekt widmet sich zwei dieser Orte: ESTEC (European Space Research and Technology Centre) in Nordwijk, Niederlande, und ESRIN (European Space Research Institute) in Frascati, Italien, In ESTEC werden Raumfahrzeuge entworfen, Satellitensysteme getestet und zukünftige Missionen simuliert. ESRIN hingegen empfängt und verarbeitet täglich riesige Mengen an Satellitendaten, die Veränderungen in Atmosphäre, Meeren und Landschaften sichtbar machen.
So technisch diese Standorte auch sind – sie stehen in direkter Verbindung zu den drängenden Fragen unserer Zeit: Klimawandel, Umweltbeobachtung und unser Verhältnis zur Erde im Zeitalter der Technologie. Dennoch bleiben die alltäglichen Abläufe und Arbeitswelten in diesen Zentren für viele unsichtbar.
Ziel dieses Projekts ist es, diese verborgenen Infrastrukturen des Wissens und der Kontrolle sichtbar zu machen. Die fotografische Arbeit dokumentiert nicht nur Labore, Reinräume und Messanlagen, sondern auch die Menschen dahinter - jene, die unsere Instrumente zur Erdbeobachtung und Raumfahrt entwerfen und bedienen.
Durch die visuelle Auseinandersetzung mit ESTEC und ESRIN entsteht eine Annäherung an das, was oft abstrakt bleibt: die Entstehung wissenschaftlicher Erkenntnis, das institutionelle Umfeld technischer Zukunftsentwürfe und die Frage, wie sich unser Blick auf die Erde verändert, wenn wir ihn aus dem Orbit werfen.